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"Torpedo in the water, bearing ...!"
Wie Sie Torpedoangriffe überstehen


Einleitung

Diese Meldung Ihrer Crew sollten Sie sich gut einprägen: "Captain, torpedo in the water, bearing ###!". Denn sie ist der unmissverständliche Hinweis, dass irgendetwas bei der Ausführung Ihrer Taktik gründlich schiefgegangen ist oder Sie zuvor einen kapitalen Fehler gemacht haben!

Leider haben Sie in diesem Moment überhaupt keine Zeit, um darüber nachzudenken, was Sie falsch gemacht haben. Im Gegenteil: sobald Sie diese Meldung hören, kommt es auf jede Sekunde an. Nur Ihre schnelle Reaktion und ein bisschen Glück entscheiden jetzt, ob Ihre Mission gescheitert ist oder ob Sie noch mal mit dem Schrecken davonkommen. Die folgenden Hinweise basieren auf Erfahrungswerten mit Sub Command, dem Vorgänger von Dangerous Waters, und der Demo von DW.

Nach meinem ersten Eindruck sind die Chancen, einem gegnerischen Torpedoangriff zu entkommen, in Dangerous Waters etwas besser als noch in Sub Command: die Täuschkörper (dazu gleich mehr) sind wirksamer geworden. Das macht es zwar auf der einen Seite auch für Sie schwieriger, ein Ziel zu treffen, das seinerseits über Täuschkörper verfügt, andererseits haben Sie nun eine reelle Chance, einem Torpedo zu entkommen.


Situation

Die Situation:

Der Kommandant eines russischen U-Bootes der KILO-Klasse wollte sich möglichst nah an eine amerikanische Fregatte schleichen, um nah genug für einen eigenen Torpedoangriff zu kommen. Bei einer Entfernung von ca. 2 - 2,5 Seemeilen ist das Versteckspiel plötzlich zu Ende: "Kapitan, torpedo in the water, bearing 310!"

In diesem Szenario gibt es nur zwei Einheiten, sodass die Lage klar ist: der Angriff gilt Ihrem U-Boot! In einer Situation, in der Sie zuvor andere Kontakte festgestellt haben und es möglich ist, dass noch andere verbündete Einheiten in Ihrer Nähe operieren, sollten Sie zunächst überlegen, ob der Angriff wirklich Ihnen gilt. Denn durch die folgenden Maßnahmen setzen Sie eine der beiden wichtigsten Regeln für U-Boote außer Kraft: möglichst lange unentdeckt bleiben! Falls Sie aber nicht absolut sicher ausschließen können, dass der Angriff Ihnen gilt, sollten Sie sicherheitshalber sofort reagieren!


Torpedostation (Zielbildschirm)

1) Angriff ist die beste Verteidigung: feuern Sie Ihrerseits sofort einen Torpedo ab! Wohin? Ihr Sonargast hat Ihnen die Richtung genannt, aus der Sie angegriffen werden: "Kapitan, torpedo in the water, bearing 310!"

Wechseln Sie über die F6-Taste zur Torpedostation. Klicken Sie oben rechts auf "SNAPSHOT"; wählen Sie ein geladenes Torpedorohr aus (darunter auf eine Zahl klicken) und klicken Sie abschließend auf den Button "P", um die Richtung des Schusses mit der Maus einzugeben: in diesem Beispiel "310" Grad. Überprüfen Sie noch kurz die Tiefensteuerung und die eingestellte Geschwindigkeit des Torpedos, dann wechseln Sie über den unteren Button zum Abschussbildschirm!


Torpedostation (Abschussbildschirm)

Torpedoabschuss

Um keine unnötige Zeit zu verlieren, sollten Sie immer einen Torpedo in Feuerbereitschaft halten, den Sie zur Selbstverteidigung abschießen können! Am besten haben Sie das entsprechende Torpedorohr bereits zuvor geflutet und den Druckausgleich hergestellt (rot markierte Schalter "F" und "E". Die Mündungsklappe "M" lässt sich im Ernstfall schnell öffnen.

Sinn und Zweck Ihres Torpedoangriffs ist es, den Gegner seinerseits zu einer Reaktion und letztlich in die Defensive zu zwingen! Angenommen, Sie werden von einem gegnerischen U-Boot angegriffen, das Sie zuvor nicht gehört haben. Dann wird es durch Ihren Torpedo dazu gezwungen, seinerseits die Schleichfahrt aufzugeben und Ihrem Torpedo auszuweichen. Die Chancen stehen gut, dass Sie dieses Manöver orten können, um so die Position des Gegners zu bestimmen. Falls Sie mit einem drahtgelenkten Torpedo angegriffen werden, schaffen Sie es vielleicht sogar, dass die Drahtverbindung und damit die Steuerungsmöglichkeit abreißt - das verbessert Ihre Überlebenschancen ganz erheblich!

2) Tarnen, täuschen, tricksen: Da Sie gerade ohnehin im Torpedoabschussbildschirm verweilen und nichts Besseres vorhaben, was liegt näher, als diese ominösen "Countermeasures" (Gegenmaßnahmen) einzusetzen, die Sie links unten sehen. Täuschkörper ("Decoys") gibt es in zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen: aktiv und passiv. Sie sollten immer jeweils eine der beiden Arten geladen haben!


Gegenmaßnahmen

Täuschkörper

Die Bezeichnungen aktiv und passiv sagen Ihnen, für welche Situation der Täuschkörper geeignet ist: "Aktiv" bzw. "passiv" steht für das vom gegnerischen Torpedo verwendeten Ortungssystem, mit dem er versucht, Ihr Boot zu finden.

Feuern Sie zunächst einen passiven Täuschkörper ab, wenn Sie noch keine Sonarimpulse des Torpedos hören können. Sobald Sie die Sonar-Pings des Torpedos hören können, sind Ihre Chancen nicht nur deutlich schlechter geworden, sondern es wird auch höchste Zeit, einen aktiven Täuschkörper abzufeuern!

Auf dem Screenshot sehen Sie einen aktiven Täuschkörper. Dieser erzeugt eine Blasenwand im Wasser, um die Sonarimpulse abzulenken. Die Ziel- und Lenkvorrichtung des Torpedos soll dadurch annehmen, dass die Blasenwand anstelle Ihres U-Boots das massive Ziel ist, das es zu vernichten gilt.

Passive Täuschkörper erzeugen dagegen laute Störgeräusche (daher werden Sie manchmal auch als "Radaubojen" bezeichnet), die die Sonarsignatur Ihres Bootes überdecken soll. Die passive Horcheinrichtung des Torpedos soll dadurch keine verwertbaren Steuersignale mehr empfangen können.



Sparen Sie nicht mit den Täuschkörpern! Lieber einen zuviel davon einsetzen als einen zu wenig. Außerdem müssen Sie versuchen, Ihr U-Boot so zu manövrieren, dass sich die Täuschkörper wie eine Wand zwischen Ihnen und dem anlaufenden Torpedo befinden (siehe Screenshot; ID-Nummern 0038-0040 sind die Täuschkörper; ID-Nr. 1001 ist das U-Boot). Laden Sie verschossene Täuschkörper nach Abschuss SOFORT nach - es braucht etwas Zeit, bis Sie den nächsten einsetzen können.

Auf dem Screenshot können Sie zudem erkennen, dass die gegnerische Fregatte (ID-Nr. 0007) bereits gewendet und Fahrt aufgenommen hat. In der Simulation konnte man sehr gut beobachten, dass die Fregatte den auf sie zulaufenden Torpedo erst wahrgenommen hat, nachdem er an dem eigenen Torpedo vorbeigelaufen war. Das zeigt, wie genau Sonalyst programmiert hat: die Fregatte ist in die Richtung des eigenen Torpedos "taub", da dessen Geräusch alles überlagert! Erst wenn der auf die Fregatte abgefeuerte Torpedo in ihre Nähe kommt und sein Geräusch in den Vordergrund tritt, kann er wahrgenommen und ein Ausweichmanöver eingeleitet werden.
Hut ab, Sonalyst! ;-)



Torpedotreffen

Auf dem Screenshot sehen Sie die oben auf der Karte dargestellte Situation in der Simulationsumgebung: beide Torpedos begegnen sich etwa in der Mitte ihrer Laufstrecke. Der obere ist auf dem Weg zu Ihnen, der untere gilt der Fregatte. Wie Sie sehen können, läuft der gegnerische Torpedo mit 55 Knoten auf Sie zu. Das ist natürlich sehr viel schneller, als Sie mit Ihrem U-Boot fahren können. Trotzdem: wer aufgibt hat schon verloren ... hier also der nächste Schritt in Ihrer Torpedoabwehr:

3) "Alles, was drin ist LI! Alles, was drin ist!": Sofort nachdem Sie den Torpedo und die ersten Täuschkörper abgefeuert haben, schalten Sie die Antriebsmaschinen auf Volllast! Das Versteckspiel ist ohnehin vorbei. Steuern Sie einen Fluchtkurs zum anlaufenden Torpedo und versuchen Sie zugleich die Täuschkörper zwischen sich und den Torpedo zu bringen!

Sie können auch versuchen, einen Haken zu schlagen, aber achten Sie dabei genau auf die Lage des Sie verfolgenden Torpedos: wenn er Ihnen folgt, bleiben Sie besser hinter Ihrem "Täuschkörpervorhang"!

TIPP: Da Sie mit einem U-Boot unterwegs sind, sollten Sie lernen dreidimensional zu denken: wenn es eine Thermalschicht ("thermal layer") gibt, die das Wasser in einen wärmeren und einen kälteren Bereich teilt, können Sie versuchen, sich auf die andere Seite der aktuellen Thermalschicht zu verstecken. Geräusche werden zwischen zwei unterschiedlichen Wasserschichten gedämpft; unter Umständen bleiben Geräusche auch ganz innerhalb einer Wasserschicht "gefangen" und können nur sehr schlecht in die jeweils andere Schicht übertreten. Das hat für Sie den Vorteil, dass der Torpedo z. B. in der oberen Schicht nach Ihrem Boot sucht, Sie jedoch schon längst in die darunter liegende Thermalschicht abgetaucht sind und für den Torpedo nur noch sehr schlecht zu hören sind. Ein gewisses Restrisiko bleibt jedoch ...

"One ping only!" Noch ein Tipp: da Sie ohnehin entdeckt wurden, können Sie es möglicherweise wagen, eine aktive Sonarortung vorzunehmen, um ein genaueres Bild von der aktuellen Situation zu erhalten. Wenn Sie nur einen einzigen "Ping" mit dem Sonar abgeben, kann der Gegner lediglich feststellen, in welcher Richtung Sie sich befinden (das weiß er jetzt ohnehin). Er kann jedoch (aufgrund der Sonarortung) nicht herausfinden, wie weit Sie weg sind bzw. in welche Richtung Sie sich wie schnell bewegen.
Die Sache hat nur einen Nachteil: wenn sich in Ihrer Umgebung noch andere Gegner aufhalten, verraten Sie möglicherweise mehr von sich, als Sie umgekehrt an neuen Informationen gewinnen. Insbesondere bei Mehrspielerpartien kann die aktive Sonarortung nachteilig sein.



Auf Grund gelaufen

Zusammenfassung
Nachdem man zweifelsfrei einen Torpedo auf Sie abgefeuert hat: 1) schießen Sie zurück; 2) setzen Sie Täuschkörper ab und 3) versuchen Sie dem Torpedo zu entkommen (Fluchtkurs, volle Kraft, ggf. Thermalschicht wechseln)!

Wie ist die Geschichte in unserem Beispiel-Szenario ausgegangen? Nun, der russische Kommandant hat zunächst alles richtig gemacht und sein Boot auf einen perfekten Fluchtkurs gesteuert. Nur wenige Minuten später allerdings geht ein gewaltiger Ruck durch das gesamte Boot - die Besatzung wird bugwärts geschleudert und ein hässliches Knirschen fährt jedem durch Mark und Bein! Nein, der feindliche Torpedo ist noch nicht eingeschlagen ... das Boot ist vielmehr mit Höchstfahrt auf Grund gelaufen! (peinlich, peinlich ...) Die Schäden sind beträchtlich. Nahezu die gesamte technische Anlage ist unklar. Schadensmeldungen gehen aus allen Bereichen in schneller Folge ein - was besonders schwer wiegt: die Maschinen, Ruderanlage und die Täuschkörperabschussvorrichtung sind ausgefallen. Und der anlaufende Torpedo ist jetzt nur noch ca. 1200 Yards entfernt ...



Alle Tanks anblasen!

Ein wenig Panik wäre jetzt wohl verständlich ... aber es gibt immer noch eine Alternative: das Notauftauchmanöver ("Emergency Surface")! In der Zentrale (F1-Taste) sehen Sie unten links (bei der KILO-Klasse) zwei Drehräder: mit ihrer Hilfe blasen Sie alle Tanks an und erzeugen einen größtmöglichen Auftrieb. Wie in einem Fahrstuhl geht es nun nach oben - vielleicht kann sich ja doch noch jemand von Ihrer Besatzung retten, bevor der Torpedo einschlägt.



Und einschlagen wird er! Das können Sie auch mit diesem spektakulären Auftauchmanöver nicht mehr verhindern.



Luftblase

Interessanterweise bleibt das U-Boot auch nach dem Treffer eine ganze Weile an der Oberfläche. Die durch das Notauftauchmanöver in den vorderen Tanks befindliche Pressluft hält das Wrack noch schwimmfähig, während der hintere Teil (wo der Torpedo detoniert ist), in die Tiefe sackt. Wie es scheint, hat Sonalyst verschiedene Bereiche des U-Boots simuliert und berechnet für sie getrennt die Schwimmfähigkeit. (Der Screenshot ist übrigens eine Fotomontage, da man in der Simulation normalerweise nicht gleichzeitig über und unter Wasser schauen kann.)



Und wie steht es um die gegnerische Fregatte? Nun, wenigstens hat der eigene Torpedo auch noch getroffen und die Maschinenanlage schwer beschädigt. Auch wenn das Schiff noch schwimmfähig ist, scheint seine Einsatzfähigkeit stark eingeschränkt worden zu sein. Für eine Einzelspielermission ist das natürlich unerheblich, für eine Mehrspielerpartie könnte es jedoch durchaus noch Auswirkungen haben!





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